Meine Bewerbungstipps

Als gutmütiger Mensch, der seinem Umfeld stets Glück und Erfolg im Beruf gönnt, habe ich in den vergangenen Jahren häufig Bewerbungen für Freunde, Bekannte und Verwandte geschrieben bzw. vielmehr überarbeitet. Die nachfolgenden Regeln sind eher als Tipps oder Ideenanregung zu verstehen und beziehen sich nicht, wie vielleicht vermutet, auf die generelle Erstellung eines Anschreibens und Lebenslaufs, sondern auf grundlegende Fehler und sollen Hilfestellung leisten für diejenigen, die mit ihrer eigenen Bewerbung unzufrieden sind oder bei denen der gehoffte Bewerbungserfolg ausbleibt. Viele Regeln würden hier nicht stehen, wenn ich die Fehler dahinter nicht bereits erlebt hätte.

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Übergabe der St. Helena-Reliquie an die Rheindahlener St. Matthiasprozession im Dom zu Trier.

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Zu heiliger, eindrucksvoller Feier hatten sich die diesjährigen Rheindahlener St. Matthiaswallfahrer, 37 Fußwallfahrer, 39 Autofahrer und eine Unzahl Eisenbahnpilger, am Dienstag, 10. Mai 1932, morgens 10 Uhr, im Hochchor des Trierer Domes Versammelt. Nachdem die Wallfahrtskapelle das Helenalied intoniert hatte, richtete Herr Domkapitular Dr. Schlags in Vertretung des auf firmungsreifen befindlichen hochw. Herrn Bischofs folgende Ansprache an die Pilger: „Das hochw. Domkapitol von Trier hat erfahren, dass in der St. Helena-Pfarre Rheindahlen das 1600. Todesjahr der Pfarrpatronin in frommer Weise gefeiert wird. Um so lieber hat es daher einer Bitte der Rheindahlener Kirchengemeinde um Überlassung eines Teiles des Hauptes der hl. Helena entsprochen und in seiner Sitzung vom 28. Dezember 1931 beschlossen, bei Gelegenheit der Rheindahlener St. Matthiaswallfahrt der dortigen Bruderschaft eine Partikel vom Schädel der hl. Helena zur Übertragung in die Heimatkirche einzuhändigen. Während der Leib der hl. Kaiserin in der Kirche ara coeli zu Rom bis heute bestattet ruht, hat Papst Urban VI. das Haupt der Heiligen dem Porphyrsakophag entnommen und dasselbe im Jahre 1880 dem Trierer Kurfürstbischof Kuno von Falkenstein für die Trierer Domkirche geschenkt. Die Rheindahlener Reliquie ist der linken, unteren Hinterschädelwand entnommen.”

Er verlas sodann die bischöfliche Authentik mit folgendem Wortlaut:

Franz Rudolf Bornewasser, durch göttliches Erbarmen und des hl. Apostolischen Stuhles Gnade Bischof von Trier entbietet allen Lesern dieses Schreibens Gruß im Herrn.

Durch gegenwärtiges Schriftstück bestätigen und bezeugen wir, dass wir zu Ehren Gottes und zur Verehrung Seiner Heiligen einen Teil vom Haupte der hl. Kaiserin Helena genau geprüft haben, welcher dem wirklichen und echten Haupte entnommen worden ist. Wir haben ihn in eine ovale, verschließbare Goldkapsel gelegt, mit roten Seidenbändern verschnürt und mit unserem Siegel versehen. Gegeben zu Trier am 8. Mai 1932 unter unserem Siegel und unserer Handschrift.

Franz Rudolf, Bischof von Trier, Dr. Mechelen, Sekretär.

Nach Verlesung des bischöflichen Schreibens fügte Herr Domkapitular Dr. Schlags die Reliquienbüchse in das von Rheindahlen mitgebrachte kunstvolle Reliquiar und überreichte dasselbe Herrn Oberpfarrer Augstein zu treuen Händen. Nachdem Letzterer gedankt und versprochen hatte, das kostbare Heiligtum in frommer Hut und in heiligen Ehren zu halten, traten die einzelnen Pilger hinzu, um als erste die hl. Reliquie in frommem Kuss zu verehren. Sie hatten zugleich Gelegenheit, das Vollständige Haupt der hl. Helena, welches aus der sonstigen kostbaren Verhüllung herausgenommen und auf der Stufe des Hochaltares ausgestellt war, zu besichtigen.

Unter Begleitung des Herrn Kaplans Krahwinkel und des 1. Brudermeisters Matthias Bovelet überbrachte nun Herr Oberpfarrer Augstein das neue Reliquiar in die St. Matthias-Basilika, wo es tagsüber zur Verehrung ausgestellt war.

Nach dem Auszugssegen am Mittwoch, den 11. Mai, wurde es in die Hände des 1. Brudermeisters gelegt, der es beim Rückmarsch durch Trier trug und es später abwechselnd je einem Pilger anvertraute, so dass Pilgerhände die große Helena-Reliquie vom Dome zu Trier bis zum Matthiashäuschen in Rheindahlen-Griesbarth tragen. Dort wird sie von den St. Helenabruderschaften in Empfang genommen.

Am heutigen Samstag, 14. Mai, nachmittags 5:15 Uhr, zieht die Einholungsprozession von der Kirche ab. Die Pfarrangehörigen werden durch reichen Flaggenschmuck dieses denkwürdige Ereignis ehren.

Die Geschichte Rheindahlens

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Aus der Festbeilage der Gladbacher Zeitung vom 31.7.1921 anlässlich der Vereinigung von Gladbach-Stadt, Gladbach-Land, Rheindahlen und Neuwerk, zur neuen Stadt M.-Gladbach.

R h e i n d a h l e n

Unsere Vaterstadt Rheindahlen steht vor einem neuen Daseinsabschnitt.

Es liegt nahe, beim Eintritt in diesen neuen Lebensabschnitt den Blick noch einmal rückwärts zu wenden. Zunächst soll dabei etwas zur Geschichte der Stadt gesagt werden, um dann einige Angaben über ihre Entwicklung seit ihrer Zugehörigkeit zu Preußen folgen zu lassen.

Die Leidensgeschichte des alten Dahlen.

Unsere Vaterstadt blickt auf ein hohes Alter zurück. Zuerst ist ihrer Erwähnung getan im Jahre 861. Dann wird sie erwähnt in einer Urkunde vom Jahre 1240. Durch einen Freibrief wurden ihr am Freitag nach dem Feste des heiligen Johannes des Täufers im Jahre 1354 durch Wilhelm V., Markgraf zu Jülich, für ewige Zeiten wichtige Freiheiten verliehen. In diesem Freibrief wird Dahlen “Stadt” genannt, und es ist anzunehmen, dass, da in einer Urkunde 1352 Dahlen noch Dorf genannt wird, die Verleihung der Stadtrechte zwischen 1352 und 1354 stattgefunden hat. Im Verlaufe des 15. Jahrhunderts, um 1450, geht Dahlen aus den Händen der Grafen zu Jülich in die Hände der Grafen von Moers und im Jahre 1493 in die Hand des Grafen Wilhelm von Wied über, von dem es jedoch schon im nächsten Jahre wieder in den Besitz des Herzogs von Jülich kam. Von da ab bleibt Dahlen mit dem I Herzogtum Jülich verbunden.

Als um die Mitte des 16. Jahrhunderts die Niederlande sich gegen Phillipp II. von Spanien erhoben und dieser 1568 den Herzog von Alba nach den Niederlanden schickte, wurde auch die Umgegend von Dahlen und Dahlen selbst schwer in Mitleidenschaft gezogen. Zwischen Dahlen und Gladbach schlug Herzog Alba die oranischen Generale Limas und Villiers gänzlich und verfolgte sie acht Stunden weit [sic! D.K.]. In diesen Zeiten ließ Herzog Wilhelm auf Bitten der Einwohnerschaft Dahlens die arg zerfallenen Festungswerke der Stadt wiederherstellen. Unter dem niederländischen Kriege, der noch lange in nächster Nähe tobte, hat Dahlen und seine Bevölkerung auch in der Folge schwer gelitten. Und als dann nach dessen Beendigung im Jahre 1609 bald darauf der Jülicher Erbfolgestreit ausbrach, und nicht viele Jahre später der 30-jährige Krieg einsetzte, begann für Dahlen die Leidenszeit von neuem.

Das größte Unglück indessen, das über Dahlen gekommen ist, ist seine gänzliche Zerstörung durch den großen Brand am 5. Juni 1647 [Otto von Mülmann gibt in „Gewerbe-Statistik von Preussen“ Dritter Theil: Der Regierungsbezirk Düsseldorf. 1, J. Baedeker, Iserlohn 1864, den 5. Juli 1647 als Datum des Brandes an. Als Grund wird „das Brüten eines Huhnes auf einem Backofen“ angegeben, D.K.], bei welchem auch die Kirche und das Kloster in Flammen aufgingen und nur ein Haus gerettet wurde. Eine überaus traurige Zeit war für Dahlen angebrochen. In den fortwährenden Kriegen Ludwigs XIV. ist Dahlen fast fortwährend bald mit Truppen belegt, bald zu Kontributionen gezwungen worden [ca. 1667–1714, D.K.]. Anfangs des folgenden Jahrhunderts sind es bald verbündete kurbrandenburgische, englische und hannoversche, bald französische Truppen, die durch Dahlen ziehen, dort Quartier nehmen und dabei viel Schaden anrichten. Nach dem Frieden von 1714 hörten die Leiden für Dahlen aber noch immer nicht auf. Es hatte viel auszustehen unter Räuberbanden und Gesindel, das sich noch um diese Zeit breit machte. Nach Ausbruch des österreichischen Erbfolgekrieges im Jahre 1740 wurde Dahlen erneut von Kriegstruppen belästigt. Im Siebenjährigen Krieg wurde es besonders in den Jahren 1758, 1761 und 1762 schwer heimgesucht. Vom Ende des Siebenjährigen Krieges [ca. 1756–1763, vor allem 1758 im Rheinland, D.K.] bis zum Beginn der französischen Revolution [ca. 1789-1799, D.K.] wurde es von Kriegsereignissen unmittelbar nicht mehr berührt.

Wie bereits erwähnt, ist Dahlen eine befestigte Stadt gewesen. Schon 1405 kommt es als eine mit Mauern umgebene Stadt vor. Die Mauern waren mit drei Toren [Südosten: Wickrather Tor, Südwesten: Beecker Tor, Norden: Mühlentor, D.K.] und verschiedenen kleinen Torwegen versehen und mit 4 Türmen befestigt. Ferner war die Stadt mit einem Walle umgeben, und um die Mauer lief ein breiter Graben. Um den Wall aber lief ein freier Fußpfad, der so breit sein musste, dass ” zwei Bürgermeister, sich an der Hand haltend, denselben bequem begegnen konnten.” Um 1780 hat man angefangen, die Befestigungen abzutragen. Zurzeit, da Dahlen zum Herzogtum Jülich gehörte, bildete die Stadt mit dem Kirchspiel und den beiden Dörfern Venrath und Grambusch im jetzigen Kreise Erkelenz ein Amt. Eigentümlich ist, dass die Verwaltung nicht einheitlich war. Jeder Teil des Amtes, nämlich Stadt, Kirchspiel, Venrath und Grambusch, hatte seine eigene Verwaltung. Neben den Bürgermeistern als Gemeindebeamte fungierten als Beamte des Herzogs die Vögte.

Als im Jahre 1794 die Heere der französischen Republik die Rheinlande besetzten, brachen wieder schlimme Tage für Dahlen an [Besetzung der linksrheinischen Gebiete im Zuge des Ersten Koalitionskrieges und der Anschließenden Einteilung in Départements, D.K.]. Harte Bedrückung hatte es zu erdulden. Einquartierungen, Durchmärsche, Kontributionen, Steuern und Dienstleistungen folgten sich fast ununterbrochen. Am 18. Juli 1795 nahm man, wahrscheinlich um die Gemeinde zu pünktlicher Leistung des Geforderten anzutreiben, den Bürgermeister H. Fischermanns fest, führte ihn nach Neersen und hielt ihn 11 Tage fest.

Infolge des Dekrets vom 27. Prairial, Jahres 6 der franz. Republik (15. Juni 1798) wurde Dahlen dem Canton Odenkirchen, Arrondissement (Kreis) Krefeld, Roerdepartement [frz.: Ruhrdepartement von 1798–1814, D.K.] zugeteilt. So war Dahlen dem franz. Reiche zugeteilt.

Rheindahlen als preußische Stadt (1815 – 1921)

Durch den ersten Pariser Frieden am 30. Mai 1814 wurde das Roerdepartement, zu welchem Dahlen gehörte, von Frankreich an Deutschland abgetreten und durch die Wiener Verträge 1815 kam Dahlen mit dem übrigen linken Rheinufer an Preußen. Bei der neuen Landeseinteilung wurde Dahlen dem Regierungsbezirk Düsseldorf zugeteilt und es gehört seit der Kreiseinteilung vom 24.April 1816 zum Kreise Gladbach. Die Stadt Dahlen bildet jetzt mit dem Kirchspiel eine Bürgermeisterei unter einer einheitlichen Verwaltung. Die beiden Dörfer Venrath und Grambusch aber sind abgetrennt. Ersteres gehört jetzt zur Bürgermeisterei  Keyenberg, letzteres zur Bürgermeisterei Schwanenberg, beide im Kreise Erkelenz, Regierungsbezirk Aachen.

In den nun folgenden Friedensjahren erholte sich Dahlen von den vielen Schlägen, die es getroffen. Die Bürgermeister, welche seit 1814 der Gemeinde vorgestanden haben, sind folgende:

1. Franz Heinrich Henrichs bis 31. Januar 1838 [Rechtsanwalt und erster Notar in Mönchengladbach , D.K.] (gestorben 23. Juni 1842)

2. Peter Heinrich Mertens, er legte sein Amt im Jahre 1850 nieder und starb am 14. Januar 1865.

3. Friedrich Wilhelm Wolters, von 1850 – 1857. [geboren ca. 1807, D.K.]

4. Johann [Franz , D.K.] Nikodem [Oder: Nicodem, Ritter p.p. , D.K.], Ehrenbürger der Stadt Rheindahlen, vom 17. Oktober 1857 bis 1. April 1900 ([geb. 6. März 1820 , D.K.]  gestorben 6. März 1904 zu M.-Gladbach)

5. Anton Kremer, vom 24. April 1900 bis 23. April 1912 (lebt in Köln im Ruhestand)

6. André [Andreas , D.K.] Bornes, seit dem 1. Juni 1912.

Die Umänderung des Namens Dahlen in Rheindahlen wurde durch königlichen Erlass vom 24. Dezember 1877 genehmigt. Grund zu der Umänderung gab die häufige Verwechslung mit Dahlen im Königreich Sachsen an der Leipzig – Dresdener Bahn. Nach Ausbau der über Rheindahlen führenden Eisenbahnlinie M.-Gladbach – Roermond – Antwerpen würde es ohne die Änderung zwei Eisenbahnstationen mit dem Namen Dahlen gegeben haben. Der Flächeninhalt der Gemeinde beträgt, nachdem zum 1. Oktober 1908 45,5 Hektar zur Bildung des Rheydter Stadtwaldes an die Gemeinde Rheydt abgetreten und dieser einverleibt worden sind, noch 3369,6 Hektar.

Im Jahre 1798 betrug die Seelenzahl der ganzen Gemeinde 3645, im Jahre 1815: 4449, 1835: 4560, 1849: 5208, 1864: 6131, 1871: 6164, 1900: 7145, 1905: 7551 , 1910: 8484, 1914: 8814, 1919: 8295, und am 25. Juli 1921: 8637.

[Diagramm zur Veranschaulichung der Entwicklung der Einwohnerzahl Rheindahlens von 1815 bis 1921, D.K.]

Bis zum Jahre 1831 befanden sich in der Gemeinde Rheindahlen bei 4500 Einwohnern nur zwei Schulklassen, auf jede Klasse kamen 375 Schüler. Von 1831 bis 1869 ist die Zahl der Klassen auf 12 angewachsen. Heute sind insgesamt 27 Klassen mit 25 Lehrern vorhanden. Die durchschnittliche Kinderzahl je Klasse beträgt jetzt 55, während auf eine Lehrkraft durchschnittlich 59,4 Kinder entfallen. Im Jahre 1904 wurde die gewerbliche Fortbildungsschule mit Schulzwang für Handwerker- Lehrlinge bis zum Alter von 17 Jahren und im Herbst 1911 die ländliche Fortbildungsschule errichtet.

Nachdem die staatliche Genehmigung zur Gründung einer Filiale der Genossenschaft der armen Dienstmägde Christi aus dem Mutterhause in Dernbach (Westerwald) unterm 10. Juni 1865 erteilt worden war, traten am 1. Juli 1865 vier Krankenschwestern hier in Tätigkeit. Sie haben bis zum Jahre 1910, in dem der stattliche städtische Krankenhausneubau an der Südstraße in Benutzung genommen worden ist, ihre segensreiche Tätigkeit in dem ihnen bereiteten Heim an der Schulstraße ausgeübt. Dieses hat dem Kirchenneubau weichen müssen. Am 1. Juli 1915 konnte die Niederlassung das fünfzigjährige Jubiläum ihrer hiesigen Wirksamkeit feiern. Die Belassung der Pflege durch die Schwestern im hiesigen Kranken- und Pflegehause ist auch nach der Eingemeindung vertraglich sichergestellt. Zu vier hielten die Schwestern im Jahre 1865 hier ihren Einzug, jetzt sind entsprechend den gestiegenen Aufgaben zwölf hier tätig. Auf Grund eines vom Oberpräsidenten der Rheinprovinz am 30. Januar 1854 genehmigten Statuts trat am 1. Januar 1855 die städtische Sparkasse hier ins Leben. Aus bescheidensten Anfängen hat dieselbe besonders während der letzten zehn Jahre sich zu einer achtungsvollen Höhe entwickelt.

Bis zum Jahre 1879 hatte Rheindahlen keine Eisenbahn. Für Rheindahlen war Wickrath an der Strecke Aachen – M.-Gladbach – Düsseldorf die nächste Eisenbahnstation. Dieser Umstand ist sicher mit daran schuld, dass Rheindahlen gegenüber den Nachbargemeinden Odenkirchen, Rheydt, Gladbach-Stadt und Gladbach-Land nicht aufgekommen ist. Seit dem 15. Februar 1879 geht die Eisenbahn
M.-Gladbach – Roermond- Antwerpen mitten durch das Gebiet der Stadt Rheindahlen, die an dieser Strecke einen Bahnhof für Personen- und Güterverkehr (Rheindahlen) und zwei Haltepunkte (Günhoven und Genhausen) für Personenverkehr besitzt.

Die Stadt hat für die Bahn eine Summe von 15000 Talern aufgewandt, die in sechs Jahren unter vorzugsweiser Belastung der Gewerbetreibenden getilgt worden sind. Diese für die Gemeinde immerhin erhebliche Kostenbeteiligung war unumgänglich, da sie Voraussetzung für die Bevorzugung der Linienführung über Rheindahlen gegenüber der Führung über Waldniel – Krüchten war, für welch letztere sich auch die Gemeindevertretung von M.-Gladbach interessierte.

Die Verkehrsverhältnisse wurden später weiter erheblich verbessert durch die Anlage der elektrischen Straßenbahnen nach Rheydt und M.-Gladbach, erstere wurde am 31. Oktober 1905 und letztere am 27. November 1909 dem Verkehr übergeben. An Bauten, die in den letzten 20 Jahren errichtet worden sind, ist zunächst erwähnenswert das Rathaus, zu dem der Grundstein am 12. Nov. 1901 gelegt wurde.

Das neue städtische Kranken- und Pflegehaus nebst Waisenabteilung an der Südstraße [heute Südwall, D.K.] wurde im Jahre 1910 dem Betrieb übergeben. In Gerkerath wurde im Jahre 1902 eine neue Schule und in Rheindahlen im Jahre 1911 ein zweiklassiger Anbau errichtet. Nicht unerwähnt gelassen werden darf die Anlage der Schmutzwasser- und Regenwasserkanalisation nebst Kläranlage für einen Teil des Stadtkerns, in den Jahren 1909 bis 1913. Eine Einrichtung, welche ein Jahrzehnt hindurch wiederholt erfolglos zur Beratung gestanden hatte und die, nachdem sie einmal da ist, heute niemand mehr missen möchte, ist das städtische Wasserwerk. Mit den Vorarbeiten wurde im Jahre 1913 begonnen. Der Bau wurde so gefördert, dass schon im Februar 1914 das Werk den regelmäßigen Betrieb eröffnen konnte. Die Wassergewinnungsanlage ist so groß, dass sie zur Versorgung der ganzen Gemeinde ausreicht. Leider haben die Kriegsverhältnisse und ihre Folgen es der Gemeinde Rheindahlen auf unabsehbare Zeit unmöglich gemacht, das Leitungsnetz über die Ortschaft Rheindahlen hinaus auf die Ortschaften des Kirchspiels auszudehnen. Die unglücklichen Kriegsfolgen haben überhaupt die ganze, seit 1912 in gesunder Bahn aufwärts sich bewegende Entwicklung der Gemeinde unterbrochen und dieser Entwicklung eine rückläufige Bewegung gegeben was als einer der Hauptgründe dafür zu gelten hat, dass die Gemeinde durch Anschluss an andere Gemeinden neuen Aufschwung sucht.
Zum Schlüsse seien noch an größeren, nicht von der Gemeinde selbst errichteten Bauwerken aus den letzten Jahrzehnten erwähnt das Caritashaus mit Vereinshaus, Jugendheim Turnhalle und Verwahrschule, die Kirchen in Broich und Rheindahlen, die Provinzial- Fürsorgeerziehungsanstalt, sowie die Fabrikanlagen Rheindahlener Textilwerke (1889) und W.-Dilthey & Comp. (1905)

Um die auch hier herrschende Wohnungsnot zu lindern, werden zurzeit 10 Wohnungen, acht an der Kreuzstraße [heute: Görresstraße, D.K.] und zwei an der Sittarder Straße von der Gemeinde errichtet, die zu 800 000 Mark veranschlagt sind. Die von dem früheren verdienstvollen Pfarrer Pauen gegründete und geleitete gemeinnützige Baugenossenschaft wurde durch Zeichnung von Geschäftsanteilen unterstützt, ebenso für die von der Genossenschaft und von privaten aufzunehmenden Baugeldern die Bürgschaft übernommen.

Auf diese Weise hat die Stadt der Baugenossenschaft die Errichtung von 11 Zwei- und 9 Einfamilienhäusern und Privaten die Errichtung von 12 Zweifamilien- und 8 Einfamilienhäusern mit billigem Baukapital ermöglicht.

Möge nun der reiflicher Überlegung gefasste Entschluss für die Folge den Kampf gegen die der weiteren gedeihlichen Entwicklung sich entgegenstellenden Hindernisse Schulter an Schulter mit den Gemeinden Gladbach-Stadt, Gladbach-Land und Neuwerk aufzunehmen, der richtige gewesen sein und die Erwartungen, die an dieses Zusammengehen geknüpft werden, sich erfüllen. Der neuen Großstadt M.-Gladbach wird das Vertrauen entgegengebracht, dass sie ihre neuen Stadtteile nicht stiefmütterlich, sondern als gleichberechtigt dem alten Stadtteil behandeln wird.

[Von Günter Kirberich vermutlich abgepauste Kopie der Karte die dem ursprünglichen Zeitungsartikel beilag. Nachträglich digitalisiert und vektorisiert, 2012, D.K.]

Die Entdeckung von Rheindahlen

Aus der Festbeilage der Gladbacher Zeitung vom 31.7.1921 anlässlich der Vereinigung von Gladbach-Land, Gladbach-Stadt, Rheindahlen und Neuwerk zur neues Stadt M.-Gladbach.

Die Entdeckung von Rheindahlen.

Dahlen wurde Rheindahlen, dies ist jetzt 43 Jahre her.

Einstmals war es eine Festung. In einem halben Jahrhundert wird es vielleicht mitten in einer großen Industriestadt, in "Großgladbach", oder wie die Stadt dann heißt, liegen. Vielleicht heißt sie dann Rheydt-Gladbach, Rh.-Gladbach, oder auch ähnlich schön und vielsagend.

Rheindahlen war eine Kleinstadt und wird es vorderhand auch bleiben, nicht laut wie die Großstadt, dafür aber gemütlich und zufrieden. Es gibt ein urdeutsches Gedicht, das neben vielem anderen Schönen von der behäbigen Bürgergemütlichkeit der Deutschen spricht. Wir meinen Goethes Gedicht von "Hermann und Dorothea". Da findet sich die ganze bürgerliche Gemütlichkeit der kleinen Stadt aufgezeichnet und abgemalt. Von der der heutigen Zeit fast entschwundenen Ruhe, der freundlich behaglichen Gesetztheit der Anschauung von Menschen und Dingen,findet sich noch ein Restchen in den kleinen Städten, - geht nach Rheindahlen.

Geht nach Rheindahlen und schaut euch dieses saubere, ins grün der Bäume und der Wiesen gebettete Landstädtchen an. Nicht alle Straßen laufen gradlinig, beileibe nicht, das würde die ganze Traulichkeit stören. Denn diese Straßen,"sind sie gleich ein wenig krumm" sind doch nett und sauber, denn es heißt in einem Lied: "denn ein Wasser wird gelassen alle Wochen durch die Straßen".

Was, den Scherz mit Ernst zu deutsch, heißen soll, daß die behördliche Straßenreinigung in Rheindahlen schon immer anständig und zweckentsprechend war, und daß desgleichen die von den Hausfrauen geübte Hausputz-Wochenarbeit in Rheindahlen geradezu noch ein Fest ist. Schaut einmal am Samstagnachmittag an, wie die Frauen und Mägdlein im Wasser plätschern und ihre Hausfronten säubern und ein Schwätzchen dabei halten - und den dummen Jungen, die stören, das Wasser um die Ohren spritzen lassen. Schaut in die St.-Peter-Straße, wo die Rosen über den Zaun nicken, freut euch, daß noch so viele Gärten vor, an und hinter den Häusern liegen, freut euch der alten Bäume an den Eingängen der Stadt, und setzt euch ein Weilchen auf den Friedhof mit jenem schlichten, kreuzüberhöhtem Teil, wo die im Weltkrieggefallenen liegen. Es ist auf dem Gräberfeld so schön still, und dabei ist dicht dabei der Bahnhof mit fauchenden Lokomotiven. Und ein paar hundert Schritte weiter wartet die Elektrische auf euch.

Sie bringen euch wieder zu den Zentren von Gladbach oder Rheydt, aus Stille und Behagen der kleinen, in Unruhe und Hast der großen Stadt. Aber ihr nehmt freundliche Bilder mit: Rosen über dem Zaun, ein paar hochgeschürzte Mägdelein, die vor einem der vielen Rhein-dahlen behelligenden Automobile auf den Bürgersteig springen, einen Hosenmatz, der sich von oben bis unten unglaublich schmutzig gespielt hat - viel schmutzigen als man je ein Kind sah - der aber, rotbackig und dick und stramm, aussieht, als zöge er aus, die Welt zu erobern. Und einen dicken Meister Metzger oder "Back- und Konditor", der auf den Stufen seines Hauses steht und das ehrenhafte alte Rheindahlen in Wohlgesetztheit des Leibes und der Seele verkörpert.

Wie wär's, wenn ihr auch einmal auszöget, Rheindahlen für euch zu entdecken.

log4net: GetAllAppenders()

Returns a List of the IAppender Interface, which actually contracts:


string Name { get; set; }
void Close();
void DoAppend(LoggingEvent loggingEvent);

 
        public static List<log4net.Appender.IAppender> GetAllAppenders()
        {
            List<log4net.Appender.IAppender> appenders = new List<log4net.Appender.IAppender>();

            log4net.Repository.Hierarchy.Hierarchy h = (log4net.Repository.Hierarchy.Hierarchy)log4net.LogManager.GetRepository();
            appenders.AddRange(h.Root.Appenders.Cast<log4net.Appender.IAppender>());

            foreach (log4net.Repository.Hierarchy.Logger logger in h.GetCurrentLoggers())
            {
                appenders.AddRange(logger.Appenders.Cast<log4net.Appender.IAppender>());
            }

            return appenders;
        }

I recommend to check (or at least output) all appenders at the beginning of each project you use log4net!