Dell PowerEdge T110 als Workstation

Wer bei Dell die Preisentwicklung des T110 Servers beobachtet hat, wird feststellen, dass sie sehr großen Schwankungen ausgesetzt ist. So kostete ein T110 in der absoluten Grundausstattung in den USA zeitweise unter $300. Wer allerdings produktiv mit dem System arbeiten will, sollte in Deutschland zwischen 1000€ und 1500€ je nach Ausstattung einplanen. Das größte Einsparpotential sind dabei die regelmäßigen Kontrahierungsaktionen von Dell: zwei Server zum Preis von einem; Versandkostenfrei bestellen; Liefergebührermäßigung oder Rabatte auf den Stückpreis.


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Für den zweckfremden Einsatz als Workstation empfehle ich die größtmögliche CPU: Intel® Xeon® X3470, 4C, 2.93Ghz, 8MB Cache und den geringstmöglichen RAM und Festplattenspeicher bei Dell zu bestellen. Ratsam ist es auch einen PERC H200 RAID Controller mitzunehmen, da der integrierte RAID Controller rein softwarebasiert läuft und schockierenderweise nur unter Windows funktioniert. Zu der Lautstärke wäre noch zu sagen, dass der T110 flüsterleise ist. Er hat einen Gehäuselüfter, der auch gleichzeitig die CPU kühlt. Ich betreibe vier Stück T110 mit ganz unterschiedlichen Betriebssystemen: Windows Server 2008, VMWare ESXi und Windows 7 – bei keiner der Maschinen kam es bisher zu Überhitzung.

Günstigen ECC DDR3 RAM erhält man bei vielen Händlern, hier empfehle ich klar: Kingston, z.B. 8GB (2 Riegel) oder 16GB (4 Riegel). Wichtig ist, dass die Riegel in ihrer Größe und Symetrie absolut gleichwertig sind, da das System ansonsten nachweislich instabil läuft und Dell keine Haftung für etwaige Schäden übernimmt. Ebenso erhält man Festplatten (Empfehlung: Samsung) bei Drittanbietern mindestens um die Hälfte günstiger als bei Dell. In der aktuellen Konfiguration kommen vier Stück 250GB Samsung als RAID 10-Verbund zum Einsatz.

Bitte auch beim Zusammenstellen beachten, dass der T110 KEINE integrierte Soundkarte besitzt und die interne Grafikkarte mit 8MB Speicher nichteinmal ernsthaft grafiktauglich ist. Es ist auch nicht möglich, den Speicher als Shared Memory zu erweitern. Weiters auch nicht vergessen, dass das Mainboard des T110 nur einen X4, zwei X2 und einen X1 PCIe Steckplatz bietet. Gerade für Multi-Monitor-Lösungen kann das hinderlich sein, da X1 PCIe Grafikkarten ein vielfaches von X4 kosten.

Das nächste Problem ist die Installation von Windows 7 x64. Der einfachste Weg um die eintretenden Treiberprobleme zu umgehen, ist die Installation des Betriebssystems mit Hilfe der mitgelieferten “Systems Management Tools and Documentation” DVD (hier Version 6.4.0). Dafür zunächst von der DVD booten und als Betriebssystem Windows Server 2008 R2 x64 auswählen. Das gebootete Linux wird anschließend eine Festplattenpartition mit Treiber anlegen und ohne Vorwarnung neustarten.
Beim Rebootvorgang die Windows 7 x64 DVD einlegen und das Setup wird keinerlei Probleme machen. Es ist möglich, dass die Installation ungewöhnlich lang dauert. Dieses Verhalten war nach der Installation im laufenden Betrieb allerdings nicht mehr zu verzeichnen.

Wenn dann einmal alles läuft, wird man viel Freude am T110 haben. Kein Schnickschnack und laut ist er auch nicht. Die perfekte Arbeitsmaschine.

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